Podiumsdiskussion „Europa nach der Wahl – Sieht die Jugend ihre Zukunft in Europa?“

Eine alte Politikerweisheit besagt: Wer die Jugend gewinnt, gewinnt die Zukunft! Anlässlich der Wahl zum Europäischen Parlament fand am 28. Juni 2004 in den Räumen der Landesvertretung Brandenburgs beim Bund die Podiumsdiskussion „Europa nach der Wahl – Sieht die Jugend ihre Zukunft in Europa?“ statt.

Als Gäste auf dem Podium waren geladen:

• Dr. Thomas R. Henschel, European School of Governance
• Prof. Oskar Niedermayer, Freie Universität Berlin
• Elisabeth Schroedter, Mitglied des Europäischen Parlaments
• Jan Schubert, Junge Europäische Föderalisten

Moderation: Markus Wendler, europa-digital

Der Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund, Staatsekretär Hans-Joachim Pfaff, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort.

Während der ca. 1 1/4 Stunde dauernden Diskussion auf dem Podium wurde zunächst der Verlauf des Wahl­kampfes zur Europawahl unter dem Gesichtspunkt der Ansprache junger Menschen durch die Parteien er­örtert. Die Parteien hätten in diesem Bereich einiges versäumt, doch vor allem sei ihnen das Führen eines rein na­tionalen Wahlkampfes vorzuwerfen. Frau Schroedter berichtete von ihren positiven Erfahrungen mit jungen Brandenburgern, die sie im Wahlkampf getroffen hatte. Zum Wahlverhalten von Erst- und jungen Wählern lagen zum Zeit­punkt der Veranstaltung leider noch keine exakten Zahlen vor, aber Prof. Niedermayer erwartete keine wesentlichen Änderungen und Verschiebungen zur letzten Europawahl. Insbesondere die all­gemein niedrige Wahlbeteiligung, nicht nur bei den Jungen, wurde auf dem Podium beklagt. Die Experten mahnten das Fehlen einer europäischen Öffentlichkeit und das Desinteresse der Medien an europäischen Themen an. Vor allem sei aber eine Verbesserung im Bereich der schulischen Bildung notwendig, wo Europa, die EU und ihre Institutionen einen viel zu geringen Stellenwert einnehmen. Auch die politische Bildung außerhalb der Schule müsse sich des The­mas verstärkt annehmen. Zum Abschluss des offiziellen Teils des Abends hatte das Publikum 20 Minuten lang die Gelegenheit, Nachfragen an das Podium zu richten, bevor die Veranstaltung bei einem Glas Wein in kleinen Gesprächsrunden ausklang.

Förderer:

Jugend bewegt Europa bedankt sich bei der Landesvertretung Brandenburgs beim Bund für die Förderung der Veranstaltung und die hervorragende Betreuung. Dank gebührt ebenso der Berliner Landeszentrale für politische Bildungsarbeit für die finanzielle Unterstützung.